Der Tornado im Mai 2022 war der Anlass für das NRW Innenministerium, den 4. Katastrophenschutztag in Paderborn stattfinden zu lassen. Es war ein Extremwetter-Ereignis, das eigentlich „immer nur im Fernsehen zu sehen“ sei, so NRW-Innenminister Herbert Reul in seiner Eröffnungsrede. „Aber dann war es plötzlich hier, mitten in Paderborn.“
Und solche Extremwetterlagen werden immer häufiger vorkommen. Die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren und Verhaltensmaßnahmen aufzuzeigen, dafür gibt es in unregelmäßigen Abständen die Katastrophenschutztage im Land Nordrhein-Westfalen.
Bereits im Frühjahr hatten die ersten konkreten Planungen der Hilfsorganisationen begonnen. Dabei war allen Beteiligten wichtig, dass man die Zusammenarbeit in den Vordergrund stellen möchte. Es gibt nicht „mein Hochwasser“ oder „meinen Stromausfall“. Jede Organisation hat ihre speziellen Fähigkeiten, die alle im Katastrophenfall gebraucht werden.
Und so entstand die Idee, bei einem Übungsszenario „Gebäudeeinsturz“ die Rettungskräfte der verschiedenen Organisationen zu mischen. Aus einem THW Führungsfahrzeug stieg die Einsatzleitung vom DRK und ASB, die Rettungshundestaffel von Johannitern und ASB übernahmen gemeinsam die biologische Ortung und starteten die Suche nach möglichen Vermissten im Trümmerkegel. Das HLF der Feuerwehr hatte Kräfte des THW, der Malteser, des DRK, der JUH sowie des ASB an Bord. Sie begannen die technische Rettung der verschütteten Person. Und schließlich kümmerten sich Sanitäter von DLRG und MHD um den Verletzten. In diesem Fall ein Dummy. Da die Rettungshunde aber menschlichen Geruch benötigten, wurde in einem gesicherten Teil des Trümmerkegels auch eine reale Person versteckt, die während der Übung relativ unverletzt geborgen werden konnte.
Die 15 minütige Übung wurde am Vormittag wie auch am Nachmittag von der Bühne aus professionell kommentiert. So waren die zahlreichen Zuschauer über jeden Schritt Rettung immer auf dem Laufenden.
Anschließend konnten sich die Besucher aber auch bei jeder Hilfsorganisation ganz spezifisch über deren Aufgabengebiet und Ausstattung informieren. Bei einem Rundgang am Vormittag nahm sich Innenminister Reul die Zeit und bedankte sich persönlich bei den Vertretern der Katastrophenschutzeinheiten.
Beim Infopoint des THW ließ er sich die Ausstattung zeigen und kam ins Gespräch mit Helfern. Besonders viel Zeit nahm er sich im Dialog mit den Jugendlichen, die ihm ihren selbstgebauten Modell-LKW präsentierten.
Über den gesamten Tag verteilt waren Besucher an den Ständen, um sich Infomaterial und auch kleine „Give aways“ zu nehmen. Mit kleinen SOS-Boxen für Zuhause, Taschenlampen, Erste-Hilfe-Sets, Rettungsdecken und vielem mehr kamen die Menschen auch ins Gespräch. Und von fast allen kam auch immer ein „Danke“ an die Helfer für ihre Arbeit im Katastrophenschutz. Ein tolles Feedback für neue Motivation.
Katastrophenschutztag am 26.08.23 in Paderborn