„Alleine tun wir Gutes, zusammen Unglaubliches.“ Dieses THW-Motto begleitete die feierliche Verabschiedung von Hartmut Dahm und die Berufung des neuen Führungsduos Christoph Wiegand und Gerd Sailer.
Die Begrüßung der vielen Gäste aus Politik, Vertretern der Feuerwehren sowie vieler anderer Hilfsorganisationen und externen THW-Kollegen ließ sich Dahm als Noch-Hausherr nicht nehmen. „Hier findet heute etwas statt, dass es in dieser THW-Fahrzeughalle so noch nicht gegeben hat.“, so Dahm und spielte damit auf seine lange Amtszeit an. Denn mit seinem Dienstbeginn als Ortsbeauftragter war das THW noch an der Rathenaustraße zuhause.
Mit ihm als Chef kam der Umzug in die heutige Liegenschaft, eine große bundesweite THW Umstrukturierung, der Brand 2004 mit kompletter Zerstörung der Fahrzeughalle und der anschließende Neuaufbau. Auch der Wegfall der Wehrpflicht mit der Neumotivation der Helfer, die Pandemie mit Stilllegung des Ausbildungsbetriebes, natürlich unzählige Einsätze fielen in seine Amtszeit.
Dahms größter Wunsch für die Zukunft des Ortsverbandes ist der Erhalt der guten Kameradschaft, die gegenseitige Wertschätzung und „dass alle weiter so hoch motiviert bleiben. Ihr (die Paderborner THW-Helfer) seid wichtiger als jeder neue LKW.“, so Dahm am Ende seiner Begrüßung.
Diesen Wünschen schloss sich auch der THW Landesbeauftragte Nicolas Hefner an. Extremwetter, Klimawandel, Kriege rücken auch die Arbeit des Technischen Hilfswerk immer mehr in den Focus. „Der Zivilschutz wird wieder ein großes Thema sein.“, so Hefner mit der Frage: „Wie schützen wir unsere Bevölkerung?“. Der Ortsverband Paderborn sei hier schon sehr gut aufgestellt mit einer großen Helferzahl, moderner Ausstattung und Liegenschaft. Das sei leider nicht bei allen Ortsverbänden so.
Der jetzige Führungswechsel in Paderborn lege die Verantwortung in neue „alte“ Hände. Christoph Wiegand (Jahrgang 1973) schaue auch schon auf 33 Jahre THW-Erfahrung zurück und sei in der Organisation wie auch durch seinen Beruf sehr gut vernetzt. Hefner habe Respekt vor der Verantwortung, einen solch großen Ortverband zu leiten und dabei finanzielle, materielle sowie personelle Entscheidungen zu treffen. Dabei fielen erfahrungsgemäß mehrere hundert Stunden pro Jahr an – alle ehrenamtlich. Dies sei nur mit dem Rückhalt und Verständnis der Familie zu schaffen und „mit viel Herz für das THW“, so Hefner bei der Berufung von Christoph Wiegand zum neuen Ortsbeauftragten, verbunden mit dem Wunsch, „dass der Ortsverband Paderborn ein fester Bestandteil der örtlichen Gefahrenabwehr bleibt.“
Die Laudatio über den scheidenden Ortsbeauftragten Hartmut Dahm übernahm ebenfalls der Landesbeauftragte und konnte am Ende mit dem THW Ehrenzeichen in Silber dem Wirken Dahms Tribut zollen, begleitet von Standing Ovations aller Anwesenden.
Sichtlich gerührt war Dahm am Ende der Danksagung der THW Jugend, die in einem kurzen Film zum Ausdruck brachte, wie sie die Unterstützung ihres „THW-Chefs“ über all die Jahre wertgeschätzt habe.
Landrat Christoph Rüther würdigte in seiner Dankesrede die Arbeit des THW im Gesamten. „Ihr seid beim Tornado bis an eure Grenzen gegangen und arbeitetet als Team mit anderen Organisationen zusammen.“, so Rüther. An Dahm gerichtet sagte er weiter: „Du zeigst deine starke Führung, wenn du als Führungskraft gebraucht wirst.“ Christoph Wiegand dankte er für die Übernahme dieses Amtes und freue sich auf weiterhin gute Zusammenarbeit.
In Vertretung für die Stadt Paderborn überbrachte Martin Pantke (SPD) Grüße und Glückwünsche mit dem Wissen, dass man sich um das THW in Paderborn eigentlich keine Sorgen machen muss. „Die Jungs verstehen ihr Geschäft“, so Pantke, der beim Hochwasser zum Jahreswechsel in Paderborn und Schloß Neuhaus auch selbst mit betroffen war. Für das Ehrenamt als Stütze der Gesellschaft brauche es aber trotzdem immer wieder Werbung.
Grüße der Feuerwehren kamen vom Kreisbrandmeister Stephan Reckhaus mit dem Dank der guten Zusammenarbeit, aber auch für die regelmäßige Nutzung des Übungsgeländes auf dem Areal des THW. „Kann nicht, geht nicht“, so blickte Reckhaus auf die gemeinsame Zeit zurück und wünscht sich auch weiterhin diese gemeinsame Einsatzbereitschaft.
Zwischen den Reden gab es musikalische Begleitung mit Stücken von Coldplay und Survivor. Bevor die „Feuerteufel“, das Jugendorchester der Freiwilligen Feuerwehr Paderborn, allerdings „Final Countdown“ von Europe spielten, hatte der neue Ortsbeauftragte Christoph Wiegand noch das Abschlusswort der Veranstaltung. Er stellte seinen Stellvertreter Gerd Sailer noch einmal persönlich vor sowie die neuen Führungskräfte der Technischen Züge. Er bedankte sich für das Vertrauen und wünschte sich für den Ortsverband „immer auf Augenhöhe mit anderen Organisationen zu sein“.