Den Transport der Fichte und den Aufbau als Weihnachtsbaum übernimmt zum mittlerweile 11 Mal das Technische Hilfswerk, dessen Ehrenamtliche des Ortsverbandes Paderborn das Projekt „Baum für Berlin“ fest in ihrem Jahresprogramm eingeplant haben. „Für unsere Kameradinnen und Kameraden ist das Aufstellen des Baumes in der Landesvertretung eine schöne Tradition, die wir für das Land gern übernehmen“, sagt Sascha Meyer, Leiter der zuständigen THW-Regionalstelle in Arnsberg.
Gefunden wurde die diesjährige Fichte im Forstrevier Böddeken des Regionalforstamtes Hochstift. Für Christopher Koch ist es der erste Weihnachtsbaum aus dem Wald überhaupt. Denn er ist erst seit wenigen Wochen neuer Förster im großen Waldgebiet zwischen Haaren und Büren. Dort eine freistehende und entsprechend üppig beastete 10 Meter hohe Fichte zu finden, war gar nicht so einfach.
Überhaupt entwickelt sich die Suche nach grünen Fichten in den heimischen Wäldern insgesamt zu einem zunehmend traurigen Unterfangen. Denn nach Jahren der Dürre und anschließender Borkenkäferkalamität ist der Großteil der Fichtenwälder mittlerweile verschwunden. Die Waldlandschaften haben sich verändert. „Das Verschwinden der Fichte und die notwendige Wiederbewaldung sind derzeit riesige Baustellen für Waldbesitz und Forstleute“, berichtet Roland Schockemöhle, Leiter des Regionalforstamtes Hochstift, von den aktuellen Arbeitsschwerpunkten in der heimischen Forstwirtschaft. „Dass die Bäume, die in den vergangenen drei Jahren verschwunden sind, der Gesellschaft demnächst als Rohstoff fehlen werden und ihre entsprechenden Leistungen für den Klimaschutz nicht mehr erbringen können, muss immer verdeutlicht werden“, sagt Schockemöhle. Daher gehört zur Tradition des Baumes für Berlin auch eine jährliche Botschaft aus dem Wald, die, auf einer Infotafel platziert, das weihnachtliche Arrangement fachlich ergänzt und die Gäste der „Botschaft des Westens“ zum Nachdenken anregen soll.
(Text:wald und holz nrw.de)