Das Gelände des THW Paderborn hat sich – Dank seiner Größe – in den Jahren zu einem ordentlichen Trainingsareal für die verschiedensten Einsatzszenarien gemausert. Unterirdische Kriechgänge, ein Silo, eine Grabenanlage und ein Turm, Wassertanks und eine Deichanlage ermöglichen realistische Übungen.
So auch in und um das Übungshaus, dessen Erdgeschoß gemauert und die erste Etage eine Holzkonstruktion war. Alter, Witterung und Tornado machten hier eine Sanierung notwendig. Auf dem gemauerten Teil sollte wieder ein neues Geschoß entstehen, ebenfalls in Holzbauweise.
Schnell fanden sich beim THW Helfer, die in ihrer Freizeit, zusätzlich zu den üblichen Ausbildungsstunden, Lust auf Holzbearbeitung hatten. Nach der Planung und Zeichnung von den THW Kameraden Gerd Sailer und Helge Gehle (aus seiner Feder stammt auch schon der Übungsturm) wurde über das THW Holz beschafft, im OV zugeschnitten und von Fleißigen gestrichen.
In der Fahrzeughalle konnten dann die vier Seitenelemente vorgefertigt werden. Die Stütz- und Rahmenhölzer wurden nach Plan montiert; eine Holzlattung aufgeschraubt. Türausschnitt an einer Giebelseite sowie Fensterlaibungen an den Längsseiten – alles konnte wetterunabhängig in der Halle vorbereitet werden.
Dank der Unterstützung des THW Ortsverbandes Bielefeld wurde am Samstag mit dem Richten begonnen. Mittels deren Kran der Fachgruppe Brückenbau waren innerhalb von 90 Minuten alle vier Elemente aufgestellt und sicher verankert, die Firstpfette verbaut und die Sparren im Paket im Haus abgelegt.
Zuvor hatte der Paderborner Radlader die Holzkonstruktionen aus der Halle zum Gelände gefahren. Als Sicherungspunkt auf der Geschoßdecke diente ein Gerüst. Alles war vorbereitet, so dass die drei Bielefelder Kollegen bei Eintreffen starten konnten. Kranführer und Helfer zeigten sich als eingespieltes Team; der Kranausleger mit 360 Grad Aktionsradius und noch 2,5 Tonnen Traglast bei vollen 20 Meter Reichweite für die Paderborner Helfer schon sehenswert.
Um die weiteren Dacharbeiten vornehmen zu können, bauten Helfer anschließend ein Gerüst auf. Zeitgleich konnten die Dachsparren verbaut und anschließend sicher vom Gerüst aus die Pfetten genagelt und die erste Dachhälfte mit Pfannen eingedeckt werden.
„Wir habe unser Tagesziel mehr als geschafft.“, so Zugführer Gerd Sailer, der federführend die Bauplanung übernommen hatte.
Die Restarbeiten werden zeitnah erfolgen. Somit steht der Nutzung des Übungshauses dann nichts mehr im Weg.