Sechs Jahrzehnte im Dienst der Humanität. Zu einem solchen Anlass kamen Vertreter der THW-Leitung aus Bonn, ebenso wie alte und neue Weggefährten zu einer Feierstunde in den Ortsverband des Technischen Hilfswerk (THW).
Willibald Fischer (82) ist einer der wenigen, die auf 60 Jahre THW-Geschichte zurückblicken können und über einen solch langen Zeitraum aktiv sind. In der Zeit seines Eintrittes in das THW 1956 wurde Fischer als gelernter Werkzeugmacher gern gesehen. Das THW war im Aufbau – seit seiner Gründung gerade einmal 6 Jahre vergangen – und der Ortsverband Paderborn ein halbes Jahrzehnt alt.
Es war eine „Organisation geschaffen worden, die im Katastrophenfall, bei öffentlichen Notständen oder größeren Unfällen technische Hilfe für die Bevölkerung leisten sollten“, so ein Auszug aus der Gründungsschrift, mit der Prämisse, ein „Stück mehr öffentliche Sicherheit zu schaffen“. Begann man 1950 als ziviler Ordnungsdienst, so entwickelte sich das THW im Laufe der Jahre zu einer bundesweit aufgestellten Größe mit vielschichtigen Aufgaben im Katastrophenschutz im In- und Ausland.
Fischer selbst hatte nach der Grundausbildung die Möglichkeit, regional Hilfe zu leisten. Sprengungen von Kriegsruinen, Brückenbau in Zusammenarbeit mit der Stadt Paderborn oder Vermisstensuche in der Lippe waren Aufgaben des THW. Bei letzterem galt 1957 die Unterstützung den DLRG-Kollegen, bei der THW Helfer die Pumpenschwengel bedienten, um den Tauchern die Luftzufuhr zu gewährleisten. (Foto)
1962 die Sturmflut im Hamburger Land sowie 1965 das Hochwasser in der heimischen Region waren Einsatzorte für das THW und natürlich auch für Willibald Fischer.
Über all die Jahre hatte die Aus- und Weiterbildung für Fischer einen großen Stellenwert. Viele Jahre leitete er die Ausbildungsgruppe und brachte so jungen Helfern das Einmaleins des THW bei. Zeitgleich sorgte Fischer als Vertreter des THW in der Technischen Einsatzleitung (TEL) im Kreis Paderborn für ein gutes Miteinander unter den Katastrophenschutzeinheiten. Zugführer, Orts- und Kreisbeauftragter waren Meilensteine in der Karriere von Willibald Fischer. Seine Arbeit als Verwaltungsangestellter bei der Stadt gab Freiraum genug, damit das THW nicht zu kurz kam.
Bereits im aktiven Dienst wurde die Arbeit Fischers regelmäßig gewürdigt. Vom Helferzeichen in Gold und dem THW-Ehrenzeichen in Silber war 2007 die Feuerwehrehrenmedaille eine besondere Auszeichnung, die die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW zum Ausdruck bringen sollte, an der der Geehrte einen großen Beitrag hatte.
Mit Ausscheiden aus dem aktiven Dienst hat sich Fischer der Alters- und Ehrenabteilung des THW verschrieben und schafft so bis heute immer wieder eine Brücke zwischen Alt und Jung. Diese ist ihm sogar im privaten Bereich perfekt gelungen. Sohn und Enkel sind im Technischen Hilfswerk aktiv. Und auf die 3. Generation Fischer im THW ist der Jubilar besonders stolz.