Hochwassereinsatz in Hamm - ESS-Trupp beobachtet aufgeweichten Damm

Der Trupp Einsatzstellensicherung (ESS) des THW Paderborn wurde zur Beobachtung aufgeweichter Deiche an der Lippe bei Hamm zur Unterstützung gerufen.

Über den THW Landesverband und die Regionalstelle Arnsberg kam am 28.12. vormittags die Alarmierung für die jüngste Paderborner Einheit, die als Trupp seit 2020 im Ortsverband Paderborn eingerichtet ist.

Die Sicherung eines Deiches an der Lippe bei Hamm war der Schwerpunkt des Einsatzes der sechs Paderborner Helfer. Nur wenige Meter entfernt vom Kraftwerk Gersteinwerk Hamm war ein Deichabschnitt der Lippe stark aufgeweicht. Eine Unterspülung mit einem einhergehenden Hangabriss hätte auch eine Überflutung des Kraftwerkgeländes zur Folge gehabt.

Der Dauerregen traf auch hier auf gesättigten Boden. Zusätzlich kam der hohe Pegelstand der Lippe hinzu, die oberhalb des Abhangs parallel zum Datteln-Hamm-Kanal fließt. Hier hatten verschiedene Einheiten von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk bereits zuvor Flies und Drainagerohre verlegt und tausende Sandsäcke verbaut.

Für die Paderborner Helfer war es der erste größere Einsatz als ESS Trupp. Mittels modernem Vermessungsgerät der Firma Leica sollte der Hang durchgehend beobachtet werden. Mit Hilfe von fünf am Hang gesetzten Messpunkten sowie drei Festpunkten wurden hier permanent Daten vom Tachymeter abgegriffen und auf die Rechner überspielt. Geringste Abweichungen, die bei einem Abrutschen des Hanges entstanden wären, hätten einen Alarm ausgelöst.

Bis zum frühen Nachmittag des Folgetages wurden leichte Sedimentausspülungen im unteren Bereich des Deiches festgestellt, die zu beobachten ist. Hier wird vermutlich über den Dienstweg eine Ablösung für die Paderborner Helfer erfolgen, die die Einsatzstelle mit dem ESS übernimmt.

 

Einsatz vom 28./29. Dezember

 

    Mit Hilfe des Tachymeter werden die Daten der verschiedenen Messpunkte am Hang aufgenommen und ausgewertet
    Im Mercedes Sprinter wurden die Daten am Rechner verfolgt und ausgewertet
    Auch während der Nacht wurden die Messdaten kontrolliert
    Ausschnitt aus Google Maps zeigt die Nähe zum Kraftwerk
    Ein Luftbild mit der Lippe und dem dahinter fließenden Kanal zeigt den Höhenunterschied. Am unteren Hang ist der Sandsackverbau erkennbar. Quelle: @Andreas-G. Mantler, wa.de