Vor diesem Hintergrund fand eine Übung des Regionalstellenbereichs Arnsberg mit über 125 Helferinnen und Helfer aus den verschiedenen Ortsverbänden auf dem THW-Übungsgelände Münster-Handorf und dem angrenzenden Gelände der Außenstelle Telgte des Instituts der Feuerwehr (kurz IdF) NRW statt.
Bereits am Freitagabend reisten die meisten THWler an und richteten ihre Zelte ein. Trotz des einsetzenden Nieselregens wurden bis spät in die Nacht neue Bekanntschaften gemacht und alte gepflegt.
Am Samstag fanden die eigentlichen Übungseinheiten statt. In drei Runden wurden Fachgruppen aus immer wieder verschiedenen Ortsverbänden mit dem gemeinsamen lösen eines Übungsszenarios betraut. Die Aufgaben reichten vom Durchbrechen von Wänden in Kanalrohren zur Personenrettung oder über das Auffinden von Personen in ausgedehnten Trümmerfeldern bis hin zur Rettung von Personen aus einer überfluteten Tiefgarage oder von einem Balkon. Dabei waren nicht nur die Fähigkeiten der Bergungsgruppen (kurz: B) und und der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (kurz: N) gefragt, sondern auch die Trupps Ortung technisch (Suchen von vermissten oder verschütteten Personen mithilfe von Technik), Unbemannte Luftfahrtsysteme (Erkunden aus der Luft von großflächigen und unübersichtlichen Schadenslagen; Orten von vermissten und verschütteten Personen aus der Luft mit geeigneten Sensoren) und Einsatzstellensicherung (kurz ESS; Überwachen beschädigter Bauwerke, instabiler Erdmassen oder sonstiger Objekte auf Bewegung).
Wie bei einem realen Großschadensereignis wurden die Einsätze von einer Fachgruppe Führung als Einsatzleitung koordiniert, Zugtrupps stellten an Einsatzstellen mit mehreren Fachgruppen die lokalen Befehlsstellen. Nicht zu vergessen ist die Fachgruppe Logistik-Verpflegung des Ortsverbandes Soest, die die Verpflegung der Einsatzkräfte während des gesamten Wochenendes stemmte.
Der Ortsverband Paderborn nahm mit ca. 25 Einsatzkräften an der Übung teil, die sich in eine Fachgruppe B, zwei Fachgruppen N, einen Zugtrupp und einen ESS-Trupp aufteilten. Darüber hinaus halfen mehrere Paderborner als Übungsleiter und Beobachter bei der Durchführung der Übungen.
In allen Szenarien zeigte sich der hohe Ausbildungsstand der einzelnen Helfer. Die Aufgaben wurden nicht nur zuverlässig und sicher abgearbeitet, sondern es wurden im Sinne einer Übung auch ungewöhnliche Lösungsansätze ausprobiert und so wertvolle Erkenntnisse für reale Einsätze gewonnen. Von den Übungsbeobachtern gab es neben Lob nur kleine Verbesserungsvorschläge. Besonders hervorgehoben wurde die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Einheiten der verschiedenen Ortsverbände. Chaos durch Streitigkeiten über die Befehlsgewalt war nicht zu beobachten, die Helfer der verschiedenen Einheiten, die oft zum ersten Mal zusammenarbeiteten, agierten wie eine langjährig eingespielte Einheit, Material aus verschiedenen Ortsverbänden wurde von allen gemeinsam genutzt.
Bei gutem Wetter haben alle den Tag gemeinsam ausklingen lassen. Am Sonntag wurden nach dem Frühstück die Zelte abgebaut und die Helferinnen und Helfer kehrten mit vielen Erfahrungen in ihre Ortsverbände zurück.