Ob Murenabgänge oder Sturzfluten - für diese durch Starkregen ausgelösten Notlagen bildeten sich zehn Technische Berater Hochwasserschutz und Deichverteidigung (TeBe Hochwasser/ Deich) des THW in der Schweiz weiter.
An der Rettungstruppenschule der Schweizer Armee in Wangen/Schweiz trainierten sie Abwehrmaßnahmen bei solchen Szenarien.
Aus dem Ortsverband Paderborn war Frank Uelfer, Gruppenführer der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen, in seiner Funktion als Technischer Berater Hochwasserschutz mit dabei.
An der Übungsanlage leiteten die Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer zunächst Hangwasser mit Wassersperren ab. Innerhalb dieser Ausbildungseinheit folgte ein Murenabgang mit knapp zwölf Tonnen Erde, Geröll und Baumstämmen. Für alle Teilnehmenden zeigte sich eindrucksvoll, welche Energie sich dabei entwickelt: Bei der Simulation zerbrachen rund 20 cm starke Baumstämme, die im Gerinneverlauf positioniert waren, wie Streichhölzer.
In dieser einzigartige Übungsanlage zur Darstellung von Hochwassersituationen und Sturzfluten kann hierfür, innerhalb nur weniger Minuten, 450.000 Liter Wasser aus einem See in ein Betongebäude der Übungsanlage gepumpt werden. Weiterhin lassen sich auf dem Gelände Sturzfluten und Murenabgänge an einer vorgefertigten Rutschfläche simulieren. So können die Einsatzkräfte ein Hochwasser im urbanen Raum realistisch einschätzen und Abwehrmaßnahmen üben.
Ziel dieses Pilotlehrgangs des Landesverbands Nordrhein-Westfalen war es, das Wissen der THW-Fachberater bei Starkniederschlägen und Sturzfluten zu erweitern. Im Zentrum stand vor allem der Objektschutz von Gebäuden bei strömendem, stark ansteigendem Wasser. Kenntnisse in diesem Bereich ergänzen die bisherige Ausbildung, die sich auf die Bewältigung von Hochwasserlagen an Flüssen konzentriert. Neben den THW-Helferinnen und Helfern aus Nordrhein-Westfalen beteiligten sich fünf THW-Angehörige aus den Landesverbänden Baden-Württemberg und Hessen, Rheinland- Pfalz, Saarland an der Fortbildung.