Am Rosenmontag forderte ein Großbrand auf dem Gelände des Fleischzerlegebetriebs Westfleisch in Paderborn die Einsatzkräfte im Kreis Paderborn. Alle verfügbaren Wehren im Kreisgebiet wurden zur Brandstätte alarmiert. Auch das THW aus Paderborn wurde beim Einsetzen der Dunkelheit zur Unterstützung angefordert.
Trotz des Großaufgebots von 321 Einsatzkräften, die mit rund 100 Einsatzfahrzeugen, davon acht Drehleitern aus Paderborn, Bad Wünnenberg, Borchen, Delbrück und Salzkotten vor Ort waren, konnte eine Brandausbreitung auf den rund 11.250 Quadratmeter großen Hallenkomplex nicht verhindert werden. Immer wieder kam es während der Löscharbeiten zu kleineren Verpuffungen und Explosionen, ausgelöst durch Gasflaschen.
Der Feuerwehr gelang es aber, den größten Teil des Verwaltungsbereiches und die Tierboxen, die mit rund 1.000 Schweinen besetzt waren, vor den Flammen zu retten. Die Tiere wurden in einer aufwendigen Rettungsaktion in bereitstehende Lastwagen verladen und zum Westfleisch Betrieb in Hamm transportiert. Unmittelbar an der Gebäuderampe abgestellte Lastwagen und Kühlzüge wurden rechtzeitig von Einsatzkräften und Betriebsangehörigen in Sicherheit gebracht.
Durch die hohen Temperaturen im Brandbereich wurde auch die Kühlleitungen mit Ammoniak beschädigt, so dass es auch zum Austritt von Ammoniak aus zwei Lagertanks mit je fünf Tonnen Inhalt kam. Für die Messungen der Luftbelastung wurden spezielle Erkunderfahrzeuge für Schadstoffe angefordert. Dabei wurden nur geringe Konzentrationen von Ammoniak im Bereich der Brandstelle nachgewiesen. Auch im Umkreis der Einsatzstelle konnten die eingesetzten Messfahrzeuge keine Überschreitung der Grenzwerte für Gefahrstoffe durch die Rauchausbreitung feststellen.
Die große Rauchsäule des Brandes war weit sichtbar und zog über das Stadtgebiet von Paderborn. Über das KATWARN System (SMS und Email), das Lokalradio und Lautsprecherwagen wurde die Bevölkerung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Bergungsgruppen des Paderborner THW hatten die Aufgabe, die Einsatzstelle weiträumig auszuleuchten. Weiterhin wurde ein Baufachberater des THW aus Paderborn zur Beurteilung des Gebäudezustandes, der vom Brand betroffenen Bereiche, hinzugezogen.
Mit mehreren, auf speziellen Anhängern montierten Lichtmasten, wurde die Einsatzstelle für die Feuerwehr ausgeleuchtet. Auch der besonders hohe 25m Lichtmast kam dabei zum Einsatz. Er wurde zum Ausleuchten des rückwärtigen Bereichs der Hallen verwendet. Sie wurden auf dem Gelände belassen und in der Nacht zum Mittwoch für die Nachlöscharbeiten der Feuerwehr wieder mit Helfern besetzt.
Zusätzlich wurde ab dem frühen Dienstagmorgen die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP) zum Abpumpen von angesammeltem Löschwasser angefordert. Die Großpumpen wurden dabei von der Fachgruppe Elektroversorgung, mit ihrer mobilen 200kVA Netzersatzanlage (NEA), mit Strom versorgt. Die Pumparbeiten dauerten noch bis zum Mittwochabend.
Insgesamt waren 30 Helfer aus dem THW Ortsverband Paderborn mit 9 Fahrzeugen und 6 Anhängern im Einsatz.